Über Dr. theol. Paul Schulz

Paul Schulz ist ein evangelischer Theologe und ein atheistischer Publizist, der seit 1995 in der Erwachsenenbildung tätig ist.

Ausführliche Biographie

  1. Paul Schulz hat auf der Gelehrtenschule des Johanneums in Hamburg Abitur gemacht, hat dort nicht nur mit dem Großen Latinum und dem Graecum abgeschlossen, sondern auch mit dem Hebraicum. Von klein auf wollte er Theologie studieren, Pastor werden. Er stammt aus einem protestantisch-konservativen Elternhaus.
  2. Er hat dann Theologie studiert in Hamburg, Erlangen, Heidelberg. Eine außergewöhnliche Bedeutung gewann für ihn dabei an der Uni Erlangen der Neutestamentier Professor Ethelbert Stauffer. Stauffers gesamte Theologie konzentrierte sich auf die Frage: Wer war der historische Jesus? Was hat er gesagt? Was hat er getan? Können wir überhaupt etwas von ihm wissen?Für den jungen Paul Schulz wurde dies die zentrale Frage seiner theologischen Arbeit überhaupt – nicht so sehr als eine Glaubensfrage, vielmehr als eine Frage, die seinen Verstand, sein rationales Denken, sein kritisches Forschen herausforderte.
  3. 1965 machte er in Hamburg das 1., 1967 das 2. Theologische Examen, wurde – wie vorgeschrieben – in Hamburg Vikar, dann Hilfsprediger. Mittendrin erreichte ihn das Angebot von Professor Stauffer aus Erlangen, bei ihm im Fach Neues Testament zu promovieren. Stauffer verfügte über eins von vier besonderen „Stipendien des Bayerischen Staates (von FJ Strauß persönlich initiiert) zur Förderung wissenschaftlichen Nachwuchses“.  „Sie müssen aber sofort kommen“. Schulz packte – Frau Marie-Luise blieb schon etwas wehmütig in Hamburg zurück.
  4. Zum Promotionsthema: 1947 waren die Texte von Qumran entdeckt worden, eine historische Sensation – bis heute. Die Texte stammen von einer religiösen Gruppe am Toten Meer, etwa 160 Jahre vor Jesus. In dieser klosterartigen Gemeinschaft stand im Mittelpunkt als eine alles überragende Gestalt der „Lehrer der Gerechtigkeit“. Ein Teil der Qumrantexte aus der Psalmenrolle 1QH mögen von dem Lehrer selbst stammen. In ihm definiert er seinen eigenen theologischen Autoritätsanspruch. Dieser Lehrer der Gerechtigkeit aus Qumran – eine direkte Parallele zu Jesus von Nazareth?Von daher die wissenschaftliche Promotionsaufgabe für Schulz: Der Autoritätsanspruch des Lehrers der Gerechtigkeit von Qumranund der Geltungsanspruch Jesu von Nazareth. Dies war natürlich für Schulz eine tolle Fragestellung, denn jetzt konnte er in einem direkten Vergleich die Frage nach Jesus von Nazareth nur um so radikaler stellen: Was ist letztlich von Jesus von Nazareth zu halten?Nicht: Was sagt und glaubt die Kirche von ihm? Sondern: Was sagt Jesus selber von sich?- Das zentrale Thema der christlichen Botschaft überhaupt.
  5. Die Fertigstellung der Promotion zog sich hin. Die Qumrantexte, erst kurz vorher ediert und damit wissenschaftlich erst ganz kurz zur Verfugung, waren in Althebräisch geschrieben, die Textrollen sehr stark verderbt, in allem eine äußerst schwierige Arbeit, allein die Texte textkritisch lesbar und interpretationsfähig zu machen. So ging der Doktorand Schulz nach dem Erlanger Stipendium nach Breklum als Dozent für Neues Testament, Dogmatik und Christliche Ethik. Schulz hatte hier Zeit, nicht nur seine Doktorarbeit zu Ende zu bringen, sondern vor allem auch in seinen theologischen Vorlesungen und Seminaren seine eigenen theologischen Standpunkte zu reflektieren und zu sichern.Alles, was später zwischen ihm und der Kirche theologisch kontrovers wird, gewinnt für Schulz – in einem elementaren Umbruch vom Konservativen weg – hier neue Gestalt.
  6. In Breklum erreicht ihn der Ruf von Dr. Dr. Seifert, dem damals neuen „Senior der Hamburgischen Landeskirche“ an der Hauptkirche St. Jacobi. Senior Seifert hatte die Vorstellung, als älterer erfahrener Theologe (mit Schwerpunkt Schleiermacher) in der geistig-theologischen Spannung mit einem jungen dynamischen Theologen die Hauptkirche St. Jacobi zu einem geistig-theologischen Zentrum zu machen. In den gemeinsamen Planungsgesprächen zwischen den beiden völlig unterschiedlichen Theologen steigerte sich dieses Vorhaben fast zur Euphorie. Allerdings waren sich beide auch bewusst, dass es einer sehr großen menschlichen Offenheit bedurfte, um mögliche Spannungen partnerschaftlich auszutragen und auszuhalten. Schulz sagte zu.Am 31. Mai 1970 wurde er als „archi-diakonos“ der Hauptkirche St. Jacobi eingeführt und damit in eine Predigertradition, die ununterbrochen bis ins 13. Jahrhundert zurückreicht.
  7. Ein exzellentes Beispiel dieser „theologischen Kooperation Seifert – Schulz“ ist die Predigtreihe PREDIGER IM DIALOGJanuar/Februar 1971in St. Jacobi. Die beiden Prediger predigten vor der Gemeinde im Wechsel miteinander zu demselben Thema: Erst der eine, dann der andere, dann antwortet darauf wieder der erste, dann darauf der zweite … In Rede und Gegenrede entwickelte sich so ein Dialog in dreimal zwei Stufen über sechs Sonntage. Das Thema war für beide Prediger sofort klar: Jesus!Für die Gemeinde war sehr spannend, wie die beiden Prediger auf der St. Jacobi-Kanzel von ihren völlig unterschiedlichen theologischen Positionen her miteinander über Jesus redeten. Beide Prediger waren dabei sehr bemüht, ihre Positionen gegeneinander positiv zu öffnen.Ein großartiger gemeinsamer Erfolg.Mit der zweiten Predigtreihe PREDIGER IM DIALOG im Herbst 1971 (Glaube / Auferstehung / Tod) veränderte sich das Gesprächsklima schlagartig, der gegenseitige Argumentationsstil um zentrale Glaubensfragen wurde schärfer. Dadurch entstand am Ende für die Gemeinde der Eindruck, daß sich die theologische Kontroverse aufs äußerste zuspitzte:Hier die traditionelle Rechtgläubigkeit von Senior Dr. Dr. Seifert, dort „die moderne Ketzerei“ von Pastor Dr. Schulz.
  8. Die Polarisierung verstärkte sich Im Kirchenvorstand durch die eigenständige Gemeindearbeitvon Dr. Schulz auf drei Schienen:KRITISCHE GOTTESDIENSTE: Dr. Schulz entwickelt damit eine völlig neue Form von Gottesdienst. Mittwoch statt Sonntag: Abends um 20 Uhr mitten in der Woche – einmal im Monat. Diskussion statt Predigt: Im Mittelpunkt stand eine Diskussion über ein zentrales Thema. Fachleute hatten dazu schriftlich Thesen vorgelegt, die untereinander und mit der Gemeinde diskutiert wurden, gleichsam eine gottesdienstliche Talkshow. Wirklichkeitsbezug statt Bibeltext: Die Themen waren hoch aktuell: § 218 – Abtreibung. Großfamilie. Konsumfreies Weihnachten. Heimkinder.Jazz statt Orgelmusik: Es spielte jeweils eine JAZZ-Band der Hamburger Szene und machte in der Kirche irre Stimmung.
    Solidarität statt Isolation: 
    Aus jedem Kritischen Gottesdienst entstanden Arbeits-, Basis- und Projektgruppen.
    15 Kritische Gottesdienste haben in St. Jacobi stattgefunden mit meist bis zu 1.000 Besuchern.
    So populär sie in der Bevölkerung waren, so umstritten waren sie im Kirchenvorstand und in weiten Kirchenkreisen.RELEASE HAMBURG E.V.:
    Aus einem der Kritischen Gottesdienste zum „Thema Drogen“ entstand eine starke Initiative der konkreten Drogenhilfe, ein Zusammenschluss aus betroffenen Usern, aus Therapeuten und verantwortungsbewussten Bürgern. Pastor Dr. Schulz gründete daraus in Hamburg die erste Therapeutische Wohngemeinschaft für Drogenabhängige: 15 Drogenanhängige in einem Haus in Geesthacht auf Entzug betreut unter fachmännischer Leitung. Der Senat finanzierte diesen Modellversuch. Schulz hielt vor Ärztekongressen, vor politischen Gruppen, vor sozialtherapeutischen Einrichtungen Vorträge über die neuesten Erfahrungen der Drogentherapie.
    Seine beiden Bücher wurden wichtige Informationsquellen für die Drogenarbeit in den 70er und 80er Jahren.

    >>  DROGENSCENE.
          Ursachen und Folgen
          (Herder 1974)

    >>  DROGENTHERAPIE.
          Analysen und Projektionen
          (Herder 1974)

    SONNTAGSPREDIGTEN:

    In seinen Predigten führte Dr. Schulz mit seiner Gemeinde einen offenen Dialog über die Frage Gott. Wie kann sich der moderne Mensch angesichts der Naturwissenschaften Gott vorstellen? Auch viele Menschen kamen zu den Predigten, die nicht mehr in der Kirche waren. Der Dialog über die Gottesfrage hatte nahezu auf alle Glaubensfragen hin starke Rückwirkungen: Jesus Gottes Sohn? Kreuz und Tod Jesus als Rechtfertigung de Menschen vor Gott? Auferstehung Jesu als ewiges Leben nach dem Tod bei Gott? In dem Denkprozess zwischen Schulz und seiner immer größer werdenden Gemeinde entwickelte sich dabei eine rasante Dynamik, die nicht mehr einfach zu bremsen war, weil viele Menschen geradezu begierig waren, ihre geistigen Probleme zwischen religiöser Erziehung und weltlicher Existenz offen anzusprechen. Auch immer mehr Menschen kamen zu den Predigten, die gar nicht mehr in der Kirche waren.
    Diese dialogische Denkdynamik mit Schulz trieb die theologische Diskussion in immer schwerwiegendere (In)-Fragestellungen.

  9. Am 18. September 1971 veröffentlichte DIE WELT ein zweiseitiges Interview der Journalistin Karin von Behr mit Dr. Schulz. Dieses Interview beginnt mit dem Statement von Dr. Schulz: „Nachdem ich im Frühjahr vor der Gemeinde praktisch Farbe bekannt habe und ihr die Behauptung zugemutet habe, Gott gäbe es nicht …“Dieser Satz war als Einstieg in eine ganz andere Frage sicherlich sehr verkürzt formuliert. Er signalisierte aber die radikale Diskussion an St. Jacobi um Gott, ohne das theologisch-geistige Umfeld dazu auszuleuchten.So stand der Satz nackt und ungeschützt im Raum und bot jedwedem Angriff volle Möglichkeiten.Der Kampf um diesen Satz wurden zum Auslöser dramatischer theologischer Auseinandersetzungen der Kirche mit Dr. Schulzund führte schließlich zu dem Beschluss der Hamburger Kirchenleitung, gegen Dr. Schulz ein Lehrbeanstandungsverfahren in Gang zu setzen, der erste und bislang einzige Prozess, der einem Pastor und Theologen in der evangelische Kirche und damit in der Geschichte des modernen Protestantismus gemacht worden ist.Die Presse sprach seitdem von einem „Ketzerprozess“ und von „Ketzerpastor Dr. Schulz“.
  10. Nach dem WELT-Interview verlangte der Hamburger Bischof Dr. Hans-Otto Wölber in einem Gespräch mit Dr. Schulz eine sofortige öffentliche Klarstellung dieses Interviewsatzes. Dr. Schulz sagte das ohne Umschweife zu und hielt am 7. November 1971 in St. Jacobi seine Klarstellungspredigt   „… Gott gäbe es nicht“. Diese Predigt war nicht eine Richtigstellung in Form eines Widerrufes. Sie war auch keine bequeme Schuldzuweisung an die Presse, missverstanden worden zu sein. Vielmehr entwickelte Schulz in dieser Predigt zum ersten Mal zusammenhängend seine Grundaussagen zur Gottesfrage:Doch mit seinen dreimal drei Thesen zum Gottesverständnis wurde das Gespräch keineswegs abgeschlossen, sondern überhaupt erst in Gang gesetzt. DIE WELT berichtet: Die Diskussion zwischen Gemeinde und Dr. Schulz nach der Predigt „drehte sich vor allem um die Behauptung, Gott sei keine Person“. Inhalt und Öffentlichkeit dieser Predigt forderte Bischof Wölber zur Reaktion heraus. Am 16. November 1971 brachte DIE WELT die Meldung: „Bischof greift ein! In seiner Bußtagspredigt morgen in der Hauptkirche St. Nicolai wird Bischof Wölber Stellung nehmen zu der in den vergangenen Wochen in Hamburg öffentlich diskutierten Frage der menschlichen Gottesvorstellungen. Der Bischof greift damit in die von Pastor Dr. Schulz in seinen Predigten in der Hauptkirche St. Jacobi aufgeworfene Diskussion ein“. Unter dem Thema „Es „gibt“ Gott“ widersprach der Bischof dann in seiner Predigt Dr. Schulz in nahezu allen Punkten. Der theologische Konflikt von Kanzel zu Kanzel war damit offenkundig.
  11. Die  Wochenzeitschrift DIE ZEITgab Dr. Schulz die Möglichkeit, in ganzseitigen Beiträgen seine theologischen Positionen vorzutragen. In kurzen Abständen wurden so die Thesen von Dr. Schulz einer breiten Öffentlichkeit bekannt, etwa- in der dreiteiligen Serie „Gott und Mensch“  mit der Kritik eines anthropologischen Gottesbildes;- in „Jesus liebte auch die Frauen“ mit einem Angriff auf das kirchliche Frauenbild;- in „Der Tod ist etwas ganz Natürliches“ mit der Auflösung der christliche Todesdrohung;- in „Die Hamburger 10 Gebote“ mit einem Kontra-Moral zu den biblischen 10 Geboten.Die Resonanz der ZEIT-Leser im Pro und Kontra war unglaublich. Zu Weihnachten 1972 schrieb Schulz auf der ersten Seiteden Leitartikel für DIE ZEIT als eine Würdigung der gerade abgeschlossenen Ostverträge Willy Brandts.
  12. Zugleich entstand innerhalb der Kirche eine große Diskussionswelle. Zum Beispiel berief der Kirchenkreis Niendorf-Stormarn zum 15. Juli 1972 die „Erste geistige Synode“ mit dem Thema „Kirche ohne Gott – Gott ohne Kirche“. 300 Synodale diskutierten einen ganzen Tag lang von morgens bis abends mit Dr. Schulz nichts anderes als das Thema „Gott“. Entsprechend liefen an vielen Orten in den Gemeinden heiße Diskussionen über theologische Fragen – immer wieder wurde Schulz in Gemeinden, in private Diskussionsgruppen, in Schulen eingeladen zu immer spannenden Diskussionen. Auch in der Talkshow DREI NACH NEUN   löste er mit seinen Thesen starke Emotionen aus.
  13. Parallel zu alledem hatte die Hamburger Kirchenleitung mit Dr. Schulz in verschiedenen Gremien über dessen Theologie prüfend weiter diskutiert. Sie hat ihn dann ein Jahr für besondere Studien beurlaubt, damit er seinen theologischen Standpunkt letztgültig bedenken könnte.Dr. Schulz ging für dieses Jahr nach München an das Max-Planck-Institut für Astrophysik in Garching, um dort im Rahmen von Naturwissenschaftlern seine Theologie zu begründen. Er schrieb dort seine Verteidigungsschrift GOTT IM DENKPROZESS, 1976Am 18.Oktober 1976 stellte die Hamburger Kirchenleitung fest, dass damit die Lehrbeanstandungen gegen Dr. Schulz nicht bereinigt seien.
    Sie beschloss deshalb, gegen Dr. Schulz das kirchliche „Verfahren bei Lehrbeanstandungen“in Gang zu setzen. Dr. Schulz fasste seine theologische Positionen zusammen in seinem Buch:>>  IST GOTT EINE MATHEMATISCHE FORMEL?
          Ein Pastor im Glaubensprozess seiner Kirche
          (Rowohlt 1977)
  14. Das Lehrbeanstandungsverfahren wurde in Hannover durchgeführt vom November 1977 bis zum Januar 1979 unter der Leitung von Bischof Dr. Lohse und dem Beisitz eines amtlichen Spruchkollegiums. Der Anklage zu Grunde gelegt wurde Schulz‘  Buch  IST GOTT EINE MATHEMATISCHE FORMEL? eben die Textsammlung aller wichtigen Texte von Dr. Schulz in den letzten sechs Jacobi-Jahren. Während der Verhandlungen veröffentlichte Dr. Schulz sein weiteres Buch WELTLICHE PREDIGTEN. NEUN (exemplarische) TEXTE aus der Predigtarbeit DES HAMBURGER KIRCHENREBELLEN (Rowohlt,  1978). Auch dieses Buch wurde in die Anklage aufgenommen. Nach vier Verhandlungsrunden hielt Bischof Dr. Lohse am 5. Dezember 1978 sein Anklageplädoyer, am 23. Januar 1979 Pastor Dr. Schulz sein Schlussplädoyer. Am 14. März 1979 fällte das Spruchkollegium sein Urteil: Die Theologie von Dr. Schulz entspricht nicht den alten Bekenntnissen der protestantischen Kirche. Er verliert deshalb sein Amt als Pastor und alle damit verbundenen geistlichen Rechte. Er verliert zugleich auch alle materiellen Ansprüche wie Beamtenpension etc. Dr. Schulz war damals 41 Jahre alt. Die – gerade auch materiellen – Konsequenzen waren ihm und seiner Familie immer voll bewusst gewesen. Schulz: „Nur wegen der A 14-Besoldung unterwerfe ich mich als protestantischer Theologe nicht einem kirchlichen Gewissenszwang“.
  15. Zunächst hat Dr. Schulz versucht, seine riesige Gemeinde zusammenzuhalten. Er gründete die „communio humana e.V.“, eine Gemeinschaft von Menschen, die sich im Sinne Jesu gesellschaftlich verantwortlich fühlten. Zu der alten Gemeinde kamen immer neue Menschen hinzu, viele Menschen, die längst aus der Kirche ausgetreten waren. „Communio humana e.V.“ traf sich jeden 1. Sonntag im Monat in dem Kommunikationszentrum Markthalle am Hauptbahnhof, kaum 500 Meter von St. Jacobi entfernt, zu einem Sonntagsfest, auf dem Dr. Schulz jeweils eine „weltliche Predigt“ hielt. Dennoch wurde klar:Eine Arbeit im sektiererischen Schatten der Kirche war auf Dauer nicht zu leisten und auf Zukunft hin unverantwortlich. Dr. Schulz löste deshalb „communio humana“ schließlich auf – für viele Menschen ein schwerer Verlust ihres neu gewonnenen geistig-theologischen Mittelpunktes.
  16. Dr. Schulz ist dann 1981 in die „Freie Wirtschaft“ gegangen, zunächst als Vertriebsdirektor einer großen Hamburger Firma. Bis 1995 ist er verschiedenartig in leitender Position tätig gewesen. Er sagt über diese Zeit: „In den scharfen Anforderungen der Wirtschaft verbrennt jedes falsche Ideal. Ideale sind da letztlich nur so viel wert, wie sie bezahlt werden können. „Von daher hatte er immer einen Wunsch:Nach seiner idealreichen Phase als Theologe und nach seiner idealbedrohten Phase als Wirtschaftsmanager noch einmal eine dritte Phase zu haben, in der er die Prinzipien seiner ersten Phase konfrontieren könnte mit den Prinzipien seiner zweiten Phase. Denn kaum einer hat einen solchen Erfahrungsfundus gleichzeitig in beiden Bereichen, um glaubwürdige Lebensaussagen machen zu können.
  17. Dr. Schulz ist dann 1995 bewusst aus der Wirtschaft ausgestiegen. Er hat darauf die SENIOREN-AKADEMIE ALSTERTAL e.V. gegründet undist bis heute ihr Leiter. Als Institut zur „Weiterbildung von Menschen über 50“ finanziert sich die senioren-akadmie-alstertal aus sich selbst heraus und erhält keine Geldzuschüsse von irgendwoher. Sie ist deshalb geistig völlig unabhängig. Nach über 15 Jahren Bestehen ist die senioren-akademie heute im Alstertal ein wichtiger Brennpunkt geworden für freies offenes Denken miteinander über alle Fragen des Lebens, der Kultur und Religion, der Ethik und Moral, speziell auch der Lebensführung älterer Menschen.
  18. Mit seinem neuen Buch
    >>  CODEX ATHEOS.
          Die Kraft des Atheismus
          (Verlag Aug. Rauchenplat)
          ist Dr. Schulz nach 25 Jahren Schweigen noch einmal in die Öffentlichkeit  zurückgekehrt.
  19. Sein neustes Buch
    >>  ATHEISTISCHER GLAUBE
           Eine Lebensphilosophie ohne Gott
    (Marix-Verlag)
     
  20. Im April 2010 
    Antrag auf Revisionsverfahren zum Lehrzuchturteil vom 21. Februar 1979
    Dazu schreibt er dieAPOLOGIA THEOLOGICA
    Theologische Begründung des Anspruchs und Antrags
    auf Wiederaufnahmeverfahren des Lehrzuchturteils vom 21. Februar 1979
    Der Verfahrensablauf ist derzeit offen.